Auf den Spuren der alten Eisenhüttenleute am 06.03.2024 Johanneskapelle Ewersbach

Auf den Spuren der alten Eisenhüttenleute
Vortrag von Prof. Dr. Albrecht Jockenhövel am 6. März in der historischen Johanneskapelle

DIETZHÖLZTAL-EWERSBACH. In den 1990er-Jahren hat Prof. Dr. Albrecht Jockenhövel, mit seinem Team von der Uni Münster, Feldforschungen und Ausgrabungen im Bereich der oberen Dietzhölze und deren Zuflüsse unternommen. Bei diesem Projekt wurden aus der über 2000-jährigen „Eisen-Geschichte“ der Region rund 300 Schlackeplätze mit ca. 1400 kleinen mittelalterlichen Rennöfen gefunden. Aus dem – vielfach heimischen – Eisenerz wurde damit das Eisen gewonnen. „Aus einer der traditionsreichsten Eisenlandschaften Mitteleuropas“ hat sich die Region rechts und links der Dietzhölze zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt, was sich bis heute fortsetzt. Das Eisen, jetzt als Stahl, spielt in den vielen Metall verarbeitenden Betrieben der Region immer noch eine bedeutende Rolle.

Ausgrabungen von Prof. Dr. Albrecht Jockenhövel Ende der 1990er-Jahre in Dietzhölztal

Vom Rennofen zum Hochofen – Archäologie im Lahn-Dill-Gebiet und Sauerland
Auf Einladung der Geschichtswerkstatt Neuhütte Dietzhölztal e. V., die Prof. Dr. Albrecht Jockenhövel seit einiger Zeit als Mitglied auch wissenschaftlich unterstützt, kommt er am 6. März 2024 in die historische Johanneskapelle nach Ewersbach. Dort stellt er die Ergebnisse seiner Feldforschung und Ausgrabungen vor. Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Seine Wurzeln hat der Professor für ur- und frühgeschichtliche Archäologie im Hinterland, in Wommelshausen, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. In Dillenburg machte er 1963 sein Abitur und studierte anschließend in Frankfurt am Main.

Über 2500 Jahre enge Verbindungen ins Siegerland

Bei der Feldforschung im Dietzhölztal konnte bisher keine Eisenverhüttung der heimischen Kelten nachgewiesen werden. Daher wird momentan davon ausgegangen, dass die Kelten, die in der späthallstatt-frühlatènezeitlichen Siedlung „Burg“ bzw. „Lay“ in Rittershausen lebten, das Rohmaterial Eisen aus dem benachbarten Siegerland erhalten haben. Daraus schmiedeten sie Waffen, Werkzeuge und weitere Alltagsgegenstände.